Ein neues Kapitel für das Kolping Azubi- und Jugendwohnen in Köln-Ehrenfeld im Jahr 2021
Nach 18 Monaten intensiver Bauarbeiten erstrahlte das Kolpinghaus im Kölner Stadtteil Ehrenfeld in neuem Glanz. Pünktlich zum 70-jährigen Jubiläum wurde das Gebäude umfassend kernsaniert und vereint nun modernes Design mit höchsten Ansprüchen an Nachhaltigkeit. Damit setzt das Kolping Jugendwohnen ein Zeichen: Tradition und Innovation können einander perfekt ergänzen.
Ein besonderes Merkmal der Sanierung des Kolping Jugendwohnen Köln-Ehrenfeld ist die konsequente Ausrichtung auf ökologische Aspekte. Die Maßnahmen setzten neue Standards und machten das Kolpinghaus zu einem Vorzeigeprojekt für nachhaltiges Bauen in der Region.
Das Kolping Azubi- und Jugendwohnen Köln-Ehrenfeld bietet jungen Menschen zwischen 16 und 26 Jahren ein modernes Zuhause während ihrer Ausbildung. Neben dem Wohnraum profitieren die Bewohnenden von der Unterstützung eines pädagogischen Teams, das sie bei Alltagsfragen, schulischen Herausforderungen und persönlichen Themen begleitet.
Alexandra Horster Bundessekretärin
Modernes Wohnen für Auszubildende
„Unser Ziel ist es, jungen Menschen ein stabiles Umfeld zu bieten, damit sie ihre Ausbildung erfolgreich abschließen können“.
Feierliche Wiedereröffnung
Die Wiedereröffnung des Kolpinghauses wurde mit einem feierlichen Gottesdienst und der Segnung der neuen Räume gefeiert. Die Geistliche Leiterin des Kolpingwerkes Deutschland, Rosalia Walter, und Diakon Horst Eßer betonten in ihren Ansprachen die Bedeutung des Hauses als Ort der Gemeinschaft und Unterstützung.
Eine Erfolgsgeschichte mit Zukunft
Das Jugendwohnen in Köln-Ehrenfeld zeigt, wie ein Gebäude mit langer Geschichte durch eine umfassende Sanierung fit für die Zukunft gemacht werden kann. Mit seinem nachhaltigen Konzept, den modernen Wohnstandards und der Unterstützung für junge Menschen ist es ein Leuchtturmprojekt – nicht nur für Köln, sondern für ganz Deutschland.
Das Sanierungsprojekt des Kolpinghauses Köln-Ehrenfeld ist ein Vorzeigebeispiel für sorgfältige Planung und umweltbewusstes Bauen.
Von der Fassade bis zur Heizungsanlage wurde alles erneuert, um nicht nur den heutigen Wohnstandards zu entsprechen, sondern auch eine Vorreiterrolle in Sachen Nachhaltigkeit einzunehmen.
Neue Raumaufteilung: Nach der Sanierung bietet das Gebäude Platz für 73 Betten in 51 Einzel- und 11 Doppelzimmern, alle mit eigenem Bad.
Barrierefreiheit: Ein moderner Außenaufzug ermöglicht nun den Zugang für Menschen mit eingeschränkter Mobilität.
Effiziente Dämmung: Fassade und Dach wurden mit langlebigen, mineralischen Dämmstoffen ausgestattet, um Energieverluste zu minimieren.
Gemeinschaftsflächen: Auf jeder Etage wurden großzügige Gemeinschaftsküchen geschaffen, die den Austausch unter den Bewohnenden fördern.
Energieversorgung: Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach produziert Strom, der zu 75 % direkt im Haus genutzt wird. Zusätzlich sorgt eine Holzpelletheizung für nachhaltige Wärmeversorgung.
Regenwassernutzung: Eine Grauwasser- sammelanlage reduziert den Frischwasser-verbrauch, indem sie das Regenwasser für die Toilettenspülung aufbereitet.
Kolping Jugendwohnen Köln-Ehrenfeld erstrahlt im neuen Glanz
Es war das Jahr 1886 …
als der Ehrenfelder Gesellenverein ein kleines Haus am Fröbelplatz 11 erwarb und damit den Grundstein für eine lange Geschichte legte. Das Gesellenhaus wurde nicht nur ein Ort zum Wohnen, sondern auch ein Zuhause für junge Handwerker, die in der Stadt ein neues Kapitel in ihrem Leben begannen. Doch die ruhmreichen Anfänge wurden durch die Wirren des Zweiten Weltkriegs unterbrochen: 1943 zerstörten Bomben das Gebäude, das so vielen Menschen Hoffnung und Geborgenheit gegeben hatte.
Die bewegte Geschichte des Kolpinghauses in Köln-Ehrenfeld
Wachsen mit der Zeit
Ein Neuanfang nach der Zerstörung
Nach dem Krieg war klar, dass ein neues Haus entstehen musste. Der Ehrenfelder Gesellenverein ließ sich nicht entmutigen und kaufte 1948 ein neues Grundstück. Die finanziellen Mittel für den Wiederaufbau waren knapp, doch mit vereinten Kräften gelang es, die benötigten Gelder zu beschaffen – unter anderem mit einer Tombola auf dem Neumarkt. Ein Jahr später begannen die Bauarbeiten, und am 7. Oktober 1951 konnte das neue Kolpinghaus feierlich eingeweiht werden.
70 junge Menschen zogen ein – viele von ihnen hatten durch den Krieg ihre Heimat verloren. Das Haus wurde für sie nicht nur ein sicherer Ort, sondern auch der Start in ein neues Leben und eine berufliche Zukunft.
In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich das Kolpinghaus zu einem unverzichtbaren Bestandteil des Stadtteils Ehrenfeld. 1967, als das Haus stets voll belegt war, wurde eine vierte Etage hinzugefügt, um noch mehr jungen Menschen Platz zu bieten. Vier Jahre später, 1971, erhielt das Gebäude eine umfassende Sanierung und einen strahlend gelben Anstrich, der es zu einem markanten Punkt im Ehrenfelder Stadtbild machte.
Neuer Festsaal – Köln-Ehrenfeld
Der neu errichtete Festsaal mit Platz für 600 Personen wurde schnell bekannt und liebevoll „Gürzenich von Ehrenfeld“ genannt – ein Ort, an dem Gemeinschaft und Zusammenhalt gelebt wurden.
Die Neunziger
Die 1990er-Jahre brachten weitere Veränderungen. Zwischen 1993 und 1995 wurden alle Zimmer modernisiert und mit eigenen Duschbädern sowie Telefon-anschlüssen ausgestattet – ein großer Fortschritt.
Ein Ort für alle in den Neunzigern
In dieser Zeit durften erstmals auch Frauen im Kolpinghaus wohnen. Damit wurde das Haus endgültig zu einem Ort der Vielfalt und Offenheit.
Erneute Sanierungspläne 2014
Von der Idee zur Gesamtsanierung
2014 stand das Kolpinghaus erneut vor einer wegweisenden Entscheidung. Ursprünglich war nur eine energetische Sanierung geplant, doch nach intensiven Überlegungen entschloss man sich, das Gebäude umfassend zu modernisieren. Ziel war es, ein zukunftsfähiges Zuhause für junge Menschen zu schaffen, das höchste Standards in Sachen Nachhaltigkeit erfüllt. Ende 2019 begannen die Sanierungsarbeiten.
Der große Umbau und ein neues Kapitel – Sanierung Köln-Ehrenfeld
Am 14. August 2021 zogen die ersten Bewohnerinnen und Bewohner in die neu gestaltete vierte Etage ein – ein Meilenstein nach Jahren der Planung und des Umbaus. Während im restlichen Gebäude noch gearbeitet wurde, war die Vorfreude auf die vollständige Wiedereröffnung bereits spürbar.
Am 3. Oktober 2021, nur wenige Tage vor dem 70-jährigen Jubiläum des Hauses, war es dann soweit: Das kernsanierte Kolpinghaus öffnete seine Türen. Die Feier begann mit einem Gottesdienst in der Kirche St. Mechtern, bevor Diakon Horst Eßer und die Geistliche Leiterin Rosalia Walter das Gebäude segneten. Mit strahlenden Gesichtern blickten Gäste und Bewohner auf ein Haus, das Vergangenheit und Zukunft auf beeindruckende Weise verbindet.
Ein Zuhause mit Herz und Geschichte
Heute ist das Kolpinghaus in Köln-Ehrenfeld mehr als nur ein Gebäude. Es ist ein Ort, der Geschichte atmet, der jungen Menschen Chancen bietet und gleichzeitig ein Vorreiter in Sachen nachhaltiges Wohnen ist. Die Geschichte dieses Hauses zeigt, was möglich ist, wenn Menschen zusammenarbeiten und eine Vision verfolgen. Ein Ort, der seine Wurzeln ehrt und voller Tatendrang in die Zukunft blickt.